Grabungswoche 1
Die Ausgrabung des ausgewählten Grabhügels im Schandorfer Hügelgräberwald ist im Gange! Zuerst wird der Waldboden entfernt, der Hügel vermessen und dokumentiert.
Nach der Dokumentation des Hügels wird das Aufschüttungsmaterial des Hügels systematisch und stratigrafisch abgetragen.
Grabungswoche 2
Der Abtrag des Hügels geht weiter!
Im Verlauf der zweiten Grabungswoche wurde der Wald- Oberboden (SE01) samt zahlreicher Wurzelstöcke nach erfolgter Dokumentation im gesamten Grabungsareal (15 x 15 m) abgetragen. Unter SE01 trat vollflächig die Oberkante einer ockerfarbenen-mittelbraunen, kompakten Lehmschicht zu Tage, die als SE02 dokumentiert werden konnte. Anschließend wurde begonnen, SE02 im südlichsten Viertel des Hügels abzutragen .
Um die wissenschaftlichen Erkenntnisse an Interessierte, Kinder und die Bewohner weiterzugeben gibt es wöchentlich Führungen zum Projekt. Dabei werden die Region, die frühe Eisenzeit, Eisenverhüttung, Grabungstechniken und die Hügelgräber beschrieben, erklärt und gezeigt!
Grabungswoche 3
Im Verlauf der ditten Grabungswoche wurde die SE02 weiter ergraben. Wie bereits in der Vorwoche wurde ein Großteil des Materiales vorsichtig mittels Bagger (Böschungslöffel) abgetragen. Dabei wurde stets darauf geachtet mögliche darunter liegende Schichtoberkanten nicht zu gefährden.
Luftbildaufnahme des HÜGELS
Die Grabungsfirma Archaeo Perspectives fotografierte im Verlauf der 3ten Grabungswoche per Drohne den Grabhügel von oben!
Grabungswoche 4
Nach mehreren Wochen Grabung zeigt sich ein Steineinbau welcher fachmännisch freigelegt wird. Steineinbauten sind eine typische Form der Grabbauten und wurden als eine Art "Raum" für die Grabbeigaben (Gefäße, Schmuck, Nahrung) errichtet. Dann wurde über dem Steineinbau ein Hügel errichtet.
Grabungswoche 5 und 6
Es geht voran! Endlich wurde die Grabkammer freigelegt. Neben zahlreichen Keramikfragmenten (zerdrückte rot-schwarz bemalte Gefäße, Einzugsrandschalen oder Kegelhalsgefäße) wurden auch Buntmetallfragmente gefunden. Diese waren höchstwahrscheinlich auf einem Textil welches heute nicht mehr vorhanden ist befestigt.
Sieben, sieben, sieben..
Um alle relevanten Funde zu sichern wurde die abgetragene Erde nochmals gesiebt um anschließend flotiert zu werden. So können auch eventuelle botanische Reste entdeckt werden.
Fundstücke
Unter den zahlreichen Keramikscherben finden sich verzierte Fragmente der Kalenderbergkultur und rot-schwarz bemalte Keramik welche für den Westhallstattkreis typisch ist! Solche Stücke sind der Oberschicht der Hallstattzeit zuzuordnen.
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Erste Ergebnisse der Grabung in Schandorf ArcheON 2021
In einem der kleineren Hügel des Gräberfeldes Schandorf wurde eine hochgestellte Person des Hofstaates der eisenzeitlichen, fürstlichen Festung von Burg bestattet.
Die Grabbeigaben einer Fibel, mehrerer Prunkgefäße und insbesondere einer auf dem Scheiterhaufen geopferten Kinderleiche, die mit einem reich mit Metallzierrat bestickten Totentuch bedeckt der verstorbenen Person ins Jenseits folgen musste, weisen die Hauptbestattung als gesellschaftlich hochstehend aus.
Nach abgeschlossener Restaurierung der Grabbeigaben und nach Vorliegen der noch ausständigen naturwissenschaftlichen Untersuchungen(C 14-Datierung, Anthropologie, Archäobotanik, Archäozoologie, Archäometallurgie) wird es der modernen Wissenschaft möglich sein, ein exaktes Lebensbild der Zeit zwischen 800 und 400 v. Chr. im heutigen Südburgenland zu entwerfen.