Leben, Handwerk und Sterben in der frühen Eisenzeit

Hier findet laufend Geschichten aus der frühen Eisenzeit. Alle Details auf den Bildern sind wissenschaftlich/archäologisch belegt, die Kleidung entspricht dem Stil der damaligen Zeit und auch die Handlungen geben Einblicke in die Zeit vor rund 2700 Jahren.

Der Schmied Teil 1

Vigeli gehört zu den angesehenen Handwerkern der Siedlung – er ist Schmied und stellt viele Werkzeuge und auch Waffen her. Heute ist er dabei für den Fürst eine Keilhaue herzustellen. Die Bergmänner brauchen sie um die Rohstoffe abzubauen. 

Der Schmied Teil 2

Fast einen ganzen Tag braucht Vigeli für das Werkzeug. Das Eisen hat er gestern von Hanno und seinen Männern abgeholt. Es schmiedet sich gut, wie immer ist es sehr gutes Material und die Arbeit geht gut voran. 

Der Besuch Teil 1

Nescha trägt heute ihre schönste Kette und die Klapperbleche - die Verwandten von den Bergen im Westen kommen zu Besuch! Schnell vorher noch in die Vorratskammer und Nüsse holen - die hat sie vor wenigen Tagen von einem Händler aus dem Süden gekauft!

Der Besuch Teil 2

Die Klapperbleche am Gürtel und auf den Fibeln klingen beim Gehen in hellen Tönen. Der Buntmetallschmied aus dem Ort hat sie gefertigt - dafür musste Vigeli Werkzeuge schmieden und Nescha Wolle eintauschen. Die Perlenkette hat ihr ihre Mutter geschenkt - auf die ist sie sehr stolz. Zum Nüsse holen nimmt sie die kleine Situla - diese Menge muss reichen!

Keramikverzierung 1

Die rot-schwarze Bemalung ist vor dem Brand der Gefäße auf den noch nassen Ton aufgebracht worden. Die rote Farbe besteht aus Eisenoxiden, die schwarze meist auf Grafit. Die Mode, Gefäße mit schwarz-roten, geometrischen Mustern zu verzieren stammt aus dem sogenannten "Westhallstattkreis". Im Bereich von Schandorf kreuzen sich mehrere Kultureinflüsse aus dem Westen und aus dem Osten und vermischen sich dort mit Einflüssen die entlang der wichtigsten europäische NordSüd-Handelsroute, der sogenannten "Bernsteinstraße", verbreitet werden.

Holz Teil 1
Holz ist seit jeher einer der wichtigsten Rohstoffe. In der frühen Eisenzeit wurde Holz für Häuser, Werkzeugschäfte, zum Kochen oder zum Schmieden verwendet.
Holz ist im archäologischen Fundgut oft nur schwer fassbar. Erhaltene Reste finden sich im Fundmaterial in Form von Holzkohle, Abdrücke oder ankorrodierten Holzreste auf Metall. 

Holz Teil 2
Das Holz für die Eisenproduktion war auch der Grund weshalb viele Werkstätten und Öfen nach einiger Zeit "wanderten". Man wanderte nicht dem  dem Eisenerz, sondern dem Holz nach. So wurden die Eisenöfen an einem Ort aufgegeben um in der Nähe der nächstgelegenen Holzvorkommen, oft kilometerweit entfernt, neue Öfen zu errichten.

Spinnen Teil 1
Die Damen der frühen Eisenzeit "sponnen" nur so vor sich hin und lernten dies auch den jungen Mädchen schon sehr früh. 
Spinnen ist in Form von "Spinnwirtelfunden" - ein Spinnwirtel ist das Schwungrad einer Handspindel - nachgewiesen. 

 Spinnen Teil 2

So wurde Wolle zu Fäden gesponnen um später daraus am Webstuhl Kleidungsstücke herzustellen. In der frühen Eisenzeit waren die Spinnwirtel unter anderem mit Kerben verziert. 

Vorräte Teil 1

In der frühen Eisenzeit sind unterschiedlichste Getreidesorten wie Gerste, Hirse, Emmer, Einkorn, Hafer oder Roggen nachgewiesen.

Vorräte Teil 2
Getreide wurde oft in sogenannten "Kegelhalsgefäßen", diese waren meist mit rot-schwarzer Bemalung versehen oder schwarz und verziert, aufbewahrt.

Gefäßformen Teil 1
In der frühen Eisenzeit sind unterschiedliche Gefäßformen typisch, unter Anderem die sogenannte "Situla". Situla ist lateinisch und bedeutet "Eimer".

 Gefäßformen Teil 2

Europaweit gibt es Situlen aus Bronze oder Eisen, mit oder ohne Verzierungen und in unterschiedlichsten Größen. Auch im Burgenland findet man keramische Situlen.